Windhoff LN 100 La IV
Seit 1910 war die Rheiner Maschinenfabrik Windhoff AG im Lokomotivbau tätig.
Bei der Entwicklung der Einheits-Kleinloks beteiligte sich Windhoff recht aktiv und baute bis 1944 mehrere Serien Kö I, Ks, Kö und Kb II.
Leistungsstärkere eigene Maschinen konstruierte man erst ab 1935, wobei der Verkaufserfolg dieser Entwicklungen mehr als bescheiden war. Insgesamt zehn dieser Konstruktionen konnte Windhoff verkaufen, sieben davon an Luftwaffe und Marine.
Die LN 100 La IV wurde lediglich drei mal gebaut, die 1937 fertiggestellte Lokomotive mit der Werknummer 397 wurde an die Marinewerft Wilhelmshaven geliefert. 1947 kam sie als Lok 21 in den Bestand der Vorortbahn Wilhelmshaven (VOWi).
Für den Wiederaufbau des Arsenals war auch der Neubau der zerstörten Gleisanlagen unerläßlich. Bis 1957 bestand nur ein Gleis, welches von der VOWi zur Durchfahrt genutzt wurde. Bereits im Januar 1958 fordertes die Leitung des Arsenals die Beschaffung von einer Lokomotive und zwei Rungenwagen. Die Wagen kamen 1961, die Lok ließ auf sich warten. Als 1964 der Betrieb der Vorortbahn Wilhelmshaven eingestellt wurde , übernahm das BWB drei Lokomotiven, u.a. die LN 100.
Mit Lieferung der neuen Deutz KS 230 B Lokomotive wurde die LN 100 aber noch nicht abgestellt, erst Ende der Siebziger Jahre wurden die "Altlokomotiven"ausrangiert. 1981 wurde dem Arsenal ein Zweiwege-Fahrzeug zugewiesen, die Lokomotiven wurden noch im gleichen Jahr über die VEBEG verkauft.
Damit war die älteste Lok der Bundeswehr und eine der seltensten deutschen Kleinlokomotiven mit unbekanntem Verbleib von der Bildfläche verschwunden.
An eine museale Erhaltung hat damals sicher noch niemand gedacht, aber wenigstens ein paar Fotos sind im Archiv des Marinearsenal Wilhelmshaven erhalten geblieben.