Normalspurfahrzeuge


Eine häufig gestellte Frage: "Wozu brauchte die Bundeswehr eigene Lokomotiven?"

Der Bedarf eigener Diesel-Lokomotiven wurde damit begründet, dass es unbedingt notwendig war, eine Abhängigkeit von Dienstleistungen der Bundesbahn in den Depots und auf sonstigen bundeswehreigenen Gleisanlagen zu vermeiden. Die Anforderungszeiten von Bundesbahn-Lokomotiven für Verschiebedienste in den Depots waren aus militärischer Sicht viel zu lang und eine Verfügbarkeit rund um die Uhr nicht gegeben.
Aufbauend auf Erfahrungen mit den Wehrmachtslokomotiven WR 200 und WR 360, die ja nicht mehr verfügbar waren, forderte die militärische Führung Lokomotiven mit 200 PS und solche mit 400 PS.
Die in der Wiederaufbauphase stehenden deutschen Lokomotivfabriken wurden bei der Ausschreibung alle bedacht. Fast alle Firmen erhielten auch einen Liefervertrag und so entstand die interessante Typenvielfalt bei den Lokolomtiven der 400 PS-Klasse. Bei den 200 PS-Lokomotiven entschied man sich für eine echte Neukonstruktion der Firma Klöckner-Humboldt-Deutz.
Weitere Lokomotiven kamen mit der Übernahme von Militärischen Objekten von den Besatzungsstreitkräften in den Besitz der Bundeswehr. Zunächst höchst willkommen, wurden diese Maschinen später succsessive abgestellt und verkauft. In der Hochzeit des Eisenbahnwesens der Bundeswehr waren mehr als fünfzig regelspurige Lokomotiven bei den Streitkräften vorhanden.
Der kontinuierliche Umbau der Bundeswehr, die Wiedervereinigung Deutschlands, die Auflösung des Warschauer Paktes und die damit einhergehende Reduzierung der Streitkräfte hat sehr vielen Standorten das Aus gebracht. Hinzu kam das Sanierungsprogramm "Marktorientiertes Angebot Cargo" (abgekürzt als MORA C), dessen Kern die Kündigung aller Gleisanschlüsse war, deren Bedienung höhere Kosten als Einnahmen verursachte und damit als nicht wirtschaftlich angesehen wurde.

Zum heutigen Zeitpunkt stehen noch sieben Lokomotiven bei der Bundeswehr im Einsatz, jedoch lässt die aktuelle Diskussion über eine weitere einschneidende Bundeswehrreform erahnen, dass bundeswehrloks.de in nicht allzu ferner Zeit nur noch von der Vergangenheit berichten kann.

Als Trost bleibt der Erlebnisbahnhof Westerwald, die neue Heimat einer repräsentativen Sammlung von "Lokomotiven der Bundeswehr".