MB U 900

Mit dem Kauf von zwei Zweiwege–Unimog U 900 ZW 82 S-982 wurden 1988 die letzten Beschaffungsmaßnahmen für Schienenfahrzeuge beim Bundesamt für Wehrtechnik abgeschlossen.

Der U 900 war eine Weiterentwicklung des bereits eingeführten Zweiwege-Fahrzeuges U 406. Die Fahrzeuge sollten im Marine-Munitionsdepot 2 Aurich – Diedrichsfeld , sowie dem Marine-Munitionsdepot 3 Enge- Sande eingesetzt werden, um die dort vorhandenen Lokomotioven abzulösen.
Auf Wunsch des Marine-Unterstützungs-Kommandos sollten die Fahrzeuge ab Werk mit einem zusätzlichen Keilschneepflug ausgerüstet werden. Diese Forderung basierte auf der Überlegung, durch diese Maßnahme den Einsatzbereich des Fahrzeuges zu erweitern und den Bahnbetrieb selbst bei extremen Witterungsbedingungen optimal durchführen zu können.
Die Beschaffungsvorbereitungen wurden im Januar 1988 durch Gebotsaufforderungen an die Industrie eingeleitet. Im Februar 1988 legte ZWEIWEG – Rosenheim ein Angebot vor, ZAGRO – Bad Rappenau folgte Mitte Oktober 1988.
Der geforderte Keilschneepflug Typ K3 wurde durch die Firma Schmidt gefertigt und war im Angebots- bzw. Lieferumfang des Fahrzeuges enthalten.
Am 10. Februar 1989 erhielt ZWEIWEG – Rosenheim unter der Auftragsnummer QK41M I0138 H0018 den Zuschlag zur Lieferung von zwei Fahrzeugen die bis zum 29.12.1989 geliefert werden sollten. Am 17.03.1989 wurde der Daimler-Benz AG der Auftrag zur Lieferung von zwei UNIMOG – Zugmaschinen U 900 / 417 erteilt, die an ZWEIWEG – Leichlingen als Basisfahrzeuge anzuliefern waren.
Fehlende Haushaltsmittel verzögerten die Lieferung der Basisfahrzeuge, dadurch war auch die Fertigstellung zum Ende 1989 bei ZWEIWEG nicht haltbar. Die fachtechnische Überprüfung der fertiggestellten Geräte erfolgte am 15. Mai 1990 beim Marine - Material – Depot in Wilhelmshaven.
Dem Auricher Fahrzeug wurde wenig Gelegenheit geboten seine Stärken zu demonstrieren, da aus betrieblichen Gründen die noch vorhandene Lokomotive stets den Vorzug erhielt. Nachdem 1996 auf der Eisenbahnstrecke Aurich – Abelitz der Bahnverkehr eingestellt wurde, gab es für beide Fahrzeuge in Aurich keine Aufgaben mehr. Der Unimog wurde mit einer Gesamt-Laufleistung von 1740 Kilometern nach knapp zehn Jahren ausgesondert und fand über die VEBEG einen zivilen Nutzer.