MB U 406 (Ries)

Das UNIversal-Motor-Gerät UNIMOG hat seinen Ursprung in einer Entwicklung aus den Jahren 1945 bis 1947. Zunächst als "Boehringer-Unimog" in Göppingen gebaut übernahm Daimler-Benz ab 1951 die Unimog Produktion am Daimler Standort Gaggenau. 1963 wurde die neue Baureihe 406 vorgestellt. Das erste Modell verfügt über einen 65 PS starken Sechszylinder-Dieselmotor. 1966 wird das Programm umgestellt und die mittlere Baureihe 406 mit dem Modellen U 65, später mit steigender Leistung weiter entwickelt zu U 80 und U 84. Die Zahlen stehen jeweils für die Motorleistung in PS.

Bei der Bundeswehr war der Unimog bereits in den unterschiedlichsten Varianten im großen Stückzahlen im Einsatz. Mit der Beschaffung des ersten 2-Wege-Unimogs auf Basis des Unimog U 80 / 406 bei der Firma Ries wurde eine weitere Variante in die Streitkräfte eingeführt. Durch die Ausstattung mit der Zweiwege-Einrichtung Ries Typ 463-415 wurde der Unimog eine "Zugmaschine Schiene / Strasse", die mit der Versorgungsnummer 2420-12-150-2698 kodifiziert wurde.

Für den Bau dieser Fahrzeuge erhielt die Firma Adolf Ries aus Bruchsal vom Regierungspräsidium Nordbaden eine Ausnahmegenehmigung zur StVZO in der Abweichungen nach den §§ 50(2) und 55 StVZO widerruflich zugelassen wurden. Zweiwegefahrzeuge unterliegen der "Landesverordnung über den Bau und Betrieb von Anschlussbahnen" (BOA) und sind alle drei Jahre einer eisenbahntechnischen Überprüfung zu unterziehen. Zusätzlich sind sie zur Überwachung im Rahmen der StVZO einem Sachverständigen vorzuführen, allgemein auch TÜV-Vorstellung genannt.

Das Zweiwege-Fahrzeug "Y-926 064" blieb bei der Bundeswehr ein bemerkenswertes Einzelstück, besonders reizvoll durch das für die Bundeswehr typische Stoff-Klapp-Verdeck. Leider ist es versäumt worden diesem einmaligen "Zweiwege-Cabriolet" eine museale Erhaltung zukommen zu lassen. So wurde das seltene Fahrzeug 2005 über die VEBEG an die Deutsche Regionaleisenbahn GmbH verkauft.